Im Hof meiner Eltern wachsen in Blumenkübeln Gurkenpflanzen, die momentan eine üppige Ernte abwerfen. Deshalb bin ich mit Gurken mehr als reichlich versorgt und mache häufig Gurkensalat, meistens ganz klassisch mit Essig, Öl und Dill. Weil das zwar sehr lecker ist, aber mit der Zeit öde werden kann, gab es bei mir vor Kurzem zur Abwechslung diesen japanisch inspirierten Salat.
Besonders mochte ich die verschiedenen Texturen, die hier auf dem Teller zusammenkommen: knackige Gurken- und Karottenstreifen, weicher Tofu, knusprig gerösteter Sesam. Das Miso im Salatdressing sorgt für Würze und vollmundigen Geschmack. Darüber hinaus enthält die fermentierte Sojabohnenpaste alle essentiellen Aminosäuren sowie diverse Mineralstoffe und Vitamine. Man liest zwar immer wieder, dass Miso auch reich sei an Vitamin B12, eine Verbindung, die in veganer Nahrung kaum vorkommt, aber das ist scheinbar nicht zutreffend.
Die Zutaten in diesem Rezept reichen für zwei Beilagenportionen oder für eine Portion als Hauptspeise.
Rohkostsalat mit Misodressing und Sesamtofubröseln
Zutaten für den Rohkostsalat:
1 kleine Schlangengurke (ca. 300 g)
2 mittelgroße Karotten
2 EL helle Misopaste
3 EL lauwarmes Wasser
1 EL Reisessig
Pfeffer, eventuell Salz
Zutaten für die Sesamtofubrösel:
200 g Naturtofu
1 EL Zitronensaft
1 TL Agavendicksaft
½ TL Salz
1 EL Sesam (hell und schwarz gemischt)
2 EL helle Sojasoße
1 TL geröstetes Sesamöl
Zubereitung:
Rohkostsalat Karotten schälen, Gurke waschen und mit einem Julienneschneider in lange, feine Streifen schneiden. Wenn man keinen solchen Schneider besitzt, kann man einen Sparschäler benutzen und die entstandenen Streifen bei Bedarf mit einem Messer noch etwas feiner schneiden. Dabei die Kerne der Gurke nicht mit zerkleinern, sondern am besten anderweitig verwenden (weiter unten gibt es dazu noch Hinweise).
Für das Dressing die Misopaste mit dem lauwarmen Wasser verquirlen, bis sie sich aufgelöst hat. Anschließend den Essig einrühren und mit Pfeffer und nach Bedarf Salz abschmecken. Das Dressing mit dem Gemüse mischen und eine Stunde bei Raumtemperatur ziehen lassen.
Sesamtofubrösel Den Tofu mit den Händen zerkrümeln. Zitronensaft, Agavendicksaft und Salz miteinander verrühren und unter die Tofubrösel mischen. Anschließend für ein bis zwei Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.
Die Brösel nach dem Marinieren ohne Fett in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze für 5 – 6 Minuten unter mehrmaligem Rühren anbraten, bis sie etwas Farbe angenommen haben; danach abkühlen lassen. Sesam fettfrei in einer beschichteten Pfanne rösten. Sojasoße, Sesamöl und gerösteten Sesam unter die abgekühlten Tofubrösel rühren. Die fertigen Brösel auf dem Rohkostsalat anrichten.
Ich versuche immer, Lebensmittel möglichst komplett zu verarbeiten. In der Rezeptbeschreibung oben habe ich ja schon angemerkt, dass man den nicht genutzten inneren Teil der Gurke anderweitig verwenden kann. Er passt zum Beispiel gut in Smoothies oder eine Gemüsekaltschale mit Gurke, Tomate und Paprika. Ich habe den Gurkenrest einfach mit stillem Mineralwasser und etwas Zitrone püriert und gut gekühlt getrunken – sehr erfrischend! Die Karotten habe ich auch nicht vollständig für den Salat verwendet, denn auch hier bleibt ein kleiner Teil des Inneren stehen, wenn man Juliennes schneidet. Ich habe im Gefrierfach immer einen Beutel liegen, in dem ich Gemüseabschnitte aufbewahre, die beim Kochen übrig bleiben, so auch die Karottenreste von diesem Rohkostsalat. Mit diesem Vorrat kann ich immer eine Gemüsebrühe ansetzen, ohne extra dafür einkaufen zu müssen. Und wenn das eingefrorene Gemüse nicht mehr ausreicht, habe ich ja immer noch meine selbstgemachte Paste für Instant-Gemüsebrühe im Kühlschrank.
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