Meine Oma war eine Meisterin der Selbstversorgung. In den 1950ern und -60ern hat sie eine sechsköpfige Familie fast ausschließlich mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ernährt. Auch Anfang der 1990er Jahre, als ich ein kleines Kind war, gab es diesen Garten noch, ebenso den großen Hühnerstall, der die allerbesten Eier lieferte, und noch bis ins hohe Alter kochte meine Oma eigentlich ständig irgendetwas ein.
Meine Mutter ist eine fantastische Köchin und einige ihrer besten Rezepte hat sie von meiner Großmutter übernommen. Noch heute erzählt sie manchmal von den großzügigen Vorräten von Frischem und Eingemachtem, die Oma früher in ihrem Keller lagerte. Darunter war immer auch eine eigene Basis für Gemüsebrühe, die meine Großmutter zum Würzen von Suppen, Eintöpfen und Soßen verwendete.
Während die Herstellung früher ziemlich aufwendig war, weil das Suppengrün mit der Flotten Lotte oder einer Handreibe zerkleinert werden musste, konnte ich es mir für meine Version leicht machen, da ich meine Küchenmaschine verwendet habe.
Hier stelle ich ein Grundrezept für klassische Gemüsebrühe vor, man kann die Paste aber nach Belieben abwandeln, indem man andere Gewürze oder Gemüsesorten einsetzt. Mit Tomaten, Basilikum und Thymian kann man ihr beispielsweise eine mediterrane Note verleihen, mit Ingwer eine asiatische. Bei der Salzmenge habe ich mich an die Angabe von Feinkostpunks.de gehalten.
Grundrezept für Gemüsebrühepaste
Zutaten:
1,5 kg Gemüse (bei mir: Zwiebeln, Knollensellerie, Karotten, Lauch, Pastinake)
2 – 4 Zehen Knoblauch (nach Geschmack)
2 Bund Kräuter (ich habe glatte Petersilie und etwas Schnittlauch verwendet)
180 g Salz
Zubereitung:
Gemüse, Kräuter und Knoblauch putzen/waschen.
Falls man keine Küchenmaschine besitzt, muss man das Gemüse fein schneiden oder reiben; als glückliche/r Besitzer/in einer solchen Maschine kann man alle Zutaten außer Salz mit der S-Klinge häckseln.
Das Salz unter die Gemüsemischung rühren und 15 – 20 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit kann man die Schraubgläser, in denen die Paste aufbewahrt werden soll, heiß ausspülen.
Nach Ablauf der Wartezeit hat sich Flüssigkeit gebildet. Diese mit den Gemüsestückchen nochmals mit dem Zauberstab oder der S-Klinge der Küchenmaschine etwas feiner pürieren und schließlich die stückige Masse in die vorbereiteten Gläser füllen.
Ich bewahre diese Instant-Paste im Kühlschrank auf, wo sie sich einige Monate hält.
Wie meine Oma benutze ich die Gemüsebrühebasis am liebsten zum Würzen. Natürlich kann man einige Löffel auch mit heißem Wasser zu Brühe verarbeiten (Überraschung!) oder sie zur Zusammenstellung einer selbstgemachten Instant-Nudelsuppe hernehmen. Wie man solche Nudelsuppen zum Mitnehmen selbst vorbereiten kann, wird beispielsweise auf herzelieb erklärt. Die dort angegebenen 1 – 1,5 Teelöffel Gemüsebrühepulver können durch einen gehäuften Esslöffel Paste ersetzt werden.
Die Brühebasis schmeckt darüber hinaus sehr gut in Salatdressings oder Dips. Eine Freundin, der ich ein Glas der Paste geschenkt habe, rührt sie zum Beispiel einfach in Quark und dippt rohe Gemüsestreifen in die Mischung.
Man sieht: Mit einem Glas Gemüsebrühepaste im Kühlschrank ist man bestens gerüstet für die schnelle Zubereitung vielfältiger gesunder Mahlzeiten.
Die Paste ist einfach nur köstlich. Ich bin sogar noch in den Genuss einer Originalabfüllung von Julia gekommen. Am liebsten verwende ich sie, um asiatische Nudelpfannen mit viel Gemüse zuzubereiten. Dazu füge ich der Paste geriebenen Ingwer, Chili, Koriander und Kreuzkümmel hinzu.Leckerschmecker!
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